Google gilt als der Top-Arbeitgeber. Regelmäßig kürt das amerikanische Forbes-Magazin das Unternehmen und für die Beliebtheit gibt es bekannte Gründe: Die Mitarbeiter genießen Freiheiten, können ihre Kreativität austoben und haben viele Vergünstigungen. Zudem ist Googleplex ein einziger Freizeitpark mit Swimmingpools, Rutschen, einem Volleyballplatz, Entspannungsräume - Friseur und Kindergarten inklusive. Allein 15 Restaurants sorgen für das leibliche Wohl - das Essen ist kostenlos.
Kein Traumjob mehr?
Trotzdem: "Der Suchmaschinenhersteller verliert seinen Glanz“, titelt der österreichische
Standard (übrigens hat die
Zeit schon im letzten Jahr darüber berichtet) und bezieht sich auf das
BINC Resarch Blog. Hier schreibt Headhunter Peter: "Ich liebe Google. Hier arbeiten die brillantesten Köpfe, aber viele Mitarbeiter kündigen und ich verrate Euch warum.“ So beginnt sein Beitrag.
Zwar nennt er auch fünf Gründe, die für den Arbeitgeber Google sprechen. Kern sind aber die Gründe dagegen.
1. Google ist nicht mehr der Traumarbeitgeber
Früher träumte fast jeder davon, bei Google zu arbeiten. Google war revolutionär und überraschend. Das sei vorbei, meint der Headhunter. Der Markt hat sich verändert, die Probleme und Herausforderungen sind gewachsen und die hat Google nicht gelöst: Dazu gehören die politischen und datenschutzrechtlichen Probleme, aber auch Copyright, Server und Storage-Fragen.
2.
Corporate Culture
Google war immer besonders stolz auf die offenen, sozialen Strukturen. In dieser Umgebung fühlten sich die Entwickler frei und haben ihre Produkte entwickelt. Doch inzwischen hat sich Google zu einem Konzern entwickelt, die Entscheidungen dauern länger und es dauert Monate, bis ein neues Produkt auf den Markt kommt.
Dabei zitiert er
Erick Schonfeld, Journalist der Tech Cruch:
"Is it me, or is innovation at Google slowing down?"
3.
Herausforderungen
„Google ist immer noch aufregender als viele andere IT-Unternehmen“, schreibt Peter. Trotzdem verlassen Mitarbeiter Google und suchen heue Herausforderungen und "heiße" Projekte. Sie wechseln zu Start-ups - zum Beispiel zu:
- Facebook/MySpace
- Ooyala – gegründet von den ehemaligen Google Mitarbeitern Bismarck Lepe, Sean Knapp, Belsasar Lepe
- FriendFeed
- die ganze Firma besteht aus ehemaligen Googlern
- PowerSet – eine von vielen der neuen Generation "Semantic Web"
- Rentbits – gegründet von Ex-Google Mitarbeiter Dan Daugherty.
4.
Aktienkurse:
Die Google Aktien sind seit November kontinuierlich gesunken. Für Aktionäre und Mitarbeiter ein Problem.
5.
Das Pendeln
Früher war jeder bereit Kilometer zurück zu legen, um in der Goggle Zentrale zu arbeiten. Der steigende Benzinpreis sei u.a. ein Grund, sich gegen den Arbeitgeber zu entscheiden.
Schwarz gemalt?
Einige,wenige Kommentare bestätigen die Thesen von Peter. Dennoch ist das Arbeitsklima bei Google immer noch ein leuchtendes Beispiel für eine Unternehmenskultur, von der sich einige deutsche Firmen gerne eine Scheibe abschneiden können.