Neue Geschäftsideen, Nischenprodukte, ungewöhnliches Design – das Web entpuppt sich zum Markplatz für ausgefallene Produkte und Dienstleistungen, an die früher niemand gedacht hat. Allein Burkhard Schneider hat inzwischen weit über
1000 Geschäftsideen aufgegriffen und in seinem
best-practice-Business Blog vorgestellt. Die neuen Unternehmer sind mit Leidenschaft dabei und mit Herzblut. Das ist mir besonders beim
"Tag der Nachhaltigkeit" von der Zunft AG in Essen aufgefallen.
Hier habe ich Gründer getroffen, die sich ihren Traum von der eigenen Firma erfüllen und dafür ihren sicheren Job aufgegeben haben. Berufung nennt man das.
Zum Beispiel Ludger Teriete. Er war früher im Marketing tätig und hat zusammen mit seiner Frau das Münsterländer Traditionsunternehmen, die
Destellerie Dwersteg übernommen. Er ist heute der erste zertifizierte Öko-Spirituosenhersteller und er vertreibt qualitativ hochwertige Liköre und Spirituosen.
Oder Ute Bornholdt. Sie war Vertrieblerin und sie hat ihr Hobby zum Beruf gemacht und die wunderbare Manufaktur
„Spirit of Spice“ gegründet. Sie stellt ungewöhnliche Gewürzmischungen her, aber sie sagt, dass sie davon immer noch nicht leben könne. (Siehe mein
Bericht auf innovativ.in)
(Übrigens ist Blogger
Frank Hamm ebenso wie ich von dem Spirit of Spice Diabolo Zucker begeistert.)
Tag der Nachhaltigkeit am "Spirit of Spice" Stand. Foto: Stephan Conrad
Ein anderes Beispiel sind die
Genusshandwerker.
Hans-Georg Pestka und Andreas Hegmann sind die ersten
Spezialanbieter von frischen Kochzutaten für den Privathaushalt. Auf ihrer Internetplattform findet man köstliche Produkte und die beiden Gründer arbeiten ausschließlich mit Anbietern zusammen, die sie kennen und denen sie vertrauen. Ein guter Ansatz, jetzt muss nur noch der Umsatz stimmen.
Firma gründen – und dann?
Viele der neuen Gründer, die im Sinne der
LOHAS Bewegung auf Qualität setzen, kommen jedoch schnell an ihre (finanziellen) Grenzen. Da fehlt das Marketing, um die Produkte bekannt zu machen, man verzettelt sich, es fehlen Strategien oder die Akquisition läuft ins Leere.
Coach Monika Birkner hat sich auf Solo-und Kleinunternehmer spezialisiert. In ihrem Buch
„Wachstumsstrategien für Solo–und Kleinunternehmer“ greift sie die Themen, die zum Erfolg und zum Wachstum beitragen. (Sehr zu empfehlen!).
Monika Birkner ist jetzt auch Gastautorin bei Burkhard Schneider und gibt hier viele Tipps für Solo-und Kleinunternehmer.
Unser Traum
Nun stelle ich mir vor, dass es eine große Community für nachhaltige, regionale (NIschen)Produkte und Dienstleistungen gibt. Das Zunftwissen ist ein Schritt in die richtige Richtung. Nach dem Wiki Prinzip können sich hier Firmen in die
"Enzyklopädie der guten Dinge" eintragen. Und seit kurzem hat die Zunft AG auch das
ZunftNetz eröffnet.
Die neuen Unternehmer unterstützen sich, indem sie die Produkte des anderen kaufen und sich gegenseitig empfehlen. Blogger machen die Geschäftsideen bekannt, andere betreiben Marketing oder bieten wie Monika Birkner Coaching an, andere Beratung, PR etc. So werden über Mundpropaganda neue Kunden und Zielgruppen gefunden, wie es zum Beispiel bei Walthers mit dem
Saftblog passiert ist. Und: Wir werden auf der
Website des Business-Clubs innovativ.in demnächst einen Shop mit den Produkten unserer Partner anbieten - den eShop könnte man ausbauen und andere beteiligen.
Wirtschaft nachhaltig verändern
Wenn wir uns also gezielt vernetzen, anpacken und unsere Stärken ausbauen, könnten wir die Wirtschaft in Deutschland (nachhaltig) verändern.
Nur ein Traum oder könnte es Realität werden?