Freitag, 18. August 2006

Männer-Wirtschaft plus Weiber-Business

Sind Männer in der Wirtschaft besser? Nachdem hier im Blog darüber diskutiert wird, äußere ich mich dazu. Wir müssen endlich die Waffen niederlegen und statt gegeneinander miteinander arbeiten. Wir brauchen heute die männliche und die weibliche Energie, brauchen in der virtuellen Business-Welt gemischte Teams. Es geht um partnerschaftliche Zusammenarbeit.

Aber Jungs, es ist manchmal nicht so einfach mit Euch. Und umgekehrt: Welcher Mann versteht eine Business-Frau?
Ein Versuch der Annäherung:

femaleZwar lehnen Frauen offiziell Konkurrenz ab, aber Frauen unter Frauen treiben Machtspielchen, die sich gewaschen haben und sie blockieren sich damit gegenseitig. Da staunt man(n)!


male Name-dropping ist ein beliebtes Männerspiel. Das dient eigentlich nur dazu, das eigene Siegerportrait zu umrahmen. Frauen schmücken sich, wenn überhaupt nur mit den eigenen Federn - und sie finden das männliche Imponiergehabe recht eigenartig.


female Unsichere Frauen machen Männer unsicher. Und wenn Männer unsicher sind, reagieren sie aggressiv. Mit Sicherheit steht jede Frau ihren Mann, wenn sie selbstbewusst und sicher auftritt.


maleMänner erleben keine Niederlage, weil sie jede Niederlage als Erfolgsstory verkaufen, Während sich die Frau wochenlang grämt und gelähmt ihren Misserfolg analysiert, feiert er bereits seine nächsten Siege.


female Frauen schlüpfen immer wieder gerne in die Opferrolle und schieben die Schuld auf Männer. Männer sind Schuld, dass sie keine Karriere machen und als Hausfrau enden. Dass ausgerechnet Frauen immer wieder kämpferisch erklären, warum Frauen keinen Erfolg haben können, versteht kein Mann.


male Ein Indianer kennt keinen Schmerz. Männer meinen, dass starke Gefühle schwach machen und deshalb verdrängen sie Emotionen. Und das kann keine gefühlvolle Frau nachvollziehen.

Der Geschlechterkampf gehört zu unseren Altlasten. Aber: Die Schranken können nur Frauen durchbrechen und zwar die Frauen, die sich nicht mehr als Opfer sehen. Emotion, Kommunikation, Teamfähigkeit, Werte und Vertrauen sind weibliche Stärken und sie gehören zum neuen Business. Und wenn wir die mit den Stärken der Männer verbinden, entsteht eine neue Qualität der Arbeit.
Huch, jetzt habe ich mich hier aber endlos ausgelassen. War mir wohl ein Bedürfnis...
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Daniela Mohr - 18. Aug, 12:32

Gemeinsam wären wir stark.

Im nächsten Leben will ich ein Mann werden, damit ich alles von der anderen Seite betrachten kann :-)

Nein, Spaß beiseite. Ich finde die Diskusion über "besser" und "schlechter" ob in der (freien) Wirtschaft oder in der (Gast) Wirtschaft öde und irgendwie altmodisch, ja eine Altlast. Gemeinsam wären wir stark. Synergieeffekte nutzen wäre sinnvoll. Ja, eine neue Qualität könnte entstehen!

ewiegand - 18. Aug, 12:48

Freut mich!

Mit Deiner Meinung gehörst Du eindeutig zu den Frauen, die nicht mehr kämpfen und diesen dummen Geschlechterkrieg anheizen. Wie Du schreibst geht es heute nicht mehr um "besser" oder "schlechter". Dein Satz "Gemeinsam wären wir stark" bringt es auf den Punkt.
LonesomWolf - 18. Aug, 13:34

Ich sehe das ganz anders

Es ist doch vollkommen egal, ob Männlein oder Weiblein. Das hat doch nichts mit Geschlechterkampf zu tun, sondern mit Pech. Pech dass man in die falsche Klasse hinein geboren wurde. Die Führungsposten werden immer noch durch "Vererbung" und Beziehungen verteilt und nicht nach Wissen und Können und da kommt der Männerüberschuß ins Spiel. Es war nun mal vor Jahrzehnten so, dass es nur Männer in den Führungsetagen gab.
Wenn man heute etwas erreichen will, kann man das fast nur in Eigenregie und da sehe ich keinen Unterschied zwischen Frauen und Männern. Sicher treffen beide Gruppen ihre Entscheidungen grundverschieden aber in der Regel kommen beide an das Ziel.

ewiegand - 18. Aug, 14:27

Zusammen

Hätte nicht gedacht, dass ich ein Mann zu Wort meldet :-) Einerseits schreibst Du, dass es es keine Unterschiede zwischen Mann und Frau gibt, andererseits verweist Du darauf, dass Frauen Pech haben, dass wir in die falsche Klasse hinein geboren wurden. Wie gesagt, wil ich nicht auseinander dividieren, sondern zusammen führen. Die Sache mit der Eigenregie stimmt zwar, bringt aber nichts, wenn wir das "wir sind besser Spiel " auf beiden Seiten fortführen.
LonesomWolf - 18. Aug, 15:17

Erläuterung

Vielleicht kam das nicht klar genug herüber, aber ich bezog das hinein geboren sein nicht nur auf die Frauen. Das gilt in meinen Augen auch für die Männer wenn sie nicht einer bestimmten Klasse angehören.
Außerdem, was heißt hier eigentlich, Du hättest nicht gedacht das sich ein Mann zu Wort meldet. Ich setze mich ständig über die übliche Frau-/Manneinteilung hinweg, also könnt Ihr das auch und ich bin hier richtig. :-D

ewiegand - 18. Aug, 15:37

danke..

für die Erläuterung. Mit Deiner Einstellung bist Du bei uns richtig!
fraumachtzukunft - 18. Aug, 16:03

So einfach ist das nicht

Hallo zusammen, liebe Elita und ihr anderen, das hört sich immer alles so einfach an. Allerdings gelingt das "Gemeinsame" nur dann, wenn ihr Jungs euch von jahrhunderte alten Zöpfen trennt - auf der die Macht eben basiert. Und es gibt wenige, die freiwillig die Macht abgeben. Natürlich ist es historisch und auch klassenbedingt, wer zur Führungselite gehört. Aber die Quoten in der Politik haben gezeigt, dass es für die Frauen eben auch "erzwungen" werden muß. Norwegen hat deshalb eine Quote von 40 % Frauen für die Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen seit 2006 eingeführt - per Gesetz. Da tat sich nämlich freiwillig seit Jahren gar nichts. Also Ladies - kämpfen und nicht hinnehmen, und Jungs - teilen! Dann funktioniert es auch gemeinsam :-)

LonesomWolf - 18. Aug, 16:30

meinet wegen ...

..kannst Du den Zopf bekommen.
Ich habe keine Probleme damit. Ich habe schon mehrfach unter Frauen gearbeitet. Ähm...also nicht falsch verstehen....Um es klar auszudrücken, ich hatte eine Frau als Chefin und ich hatte damit überhaupt keine Probleme. Warum auch? Sie hat ihre Job, die Firma zu führen gut gemacht und das Geld kam auch pünktlich auf meinem Konto an.
M-Otterbein - 19. Aug, 09:05

Pauschalurteile ?

Moin zusammen,
ich frage mich manchmal, ob diese ganze Männer-Frauen-Diskussion uns nicht vielleicht eher von einer sinnvollen Entwicklung wegführt !? - Klar gibt es (statistisch gesehen) Eigenschaften, die bei Männern und Frauen häufiger vorkommen, aber das stimmt eben nur im Durchschnitt oder in der Mehrzahl der Fälle. In jedem einzelnen Fall kann es anders sein - der Mann der mir gerade gegeübersteht kann ein sehr emotionaler, auf Ausgleich und Harmonie bedachter Mensch sein. Die Frau, mit der ich zusammenarbeite kann sehr vernunftsorientiert und durchsetzungsstark sein. Ich glaube mit der Diskussion über die Eigenschaften der Geschlechter gerät man in eine ähnliche Falle, als wenn man von DEN Deutschen, DEN Russen oder DEN Moslems und DEN Katholiken redet.
Jeder Mensch braucht sowohl männliche als auch weibliche Eigenschaften und das sowohl im Business wie im privaten. Jede Situation ist einzigartig und jeder Mensch ist einzigartig. Sinnvoll handeln kann man nur, wenn man sich auf sein Gegenüber und die konkrete Situation einstellt und dabei möglichst auf Stereotypen und Vorurteile verzichtet. Die/den muss ich jetzt so behandeln, weil er eine Frau, ein Türke, ein Ingenieur, usw. ist...
Ich wünsche euch ein sonniges Wochenende
Michael

HGNelles - 20. Aug, 15:44

Schuld sind imer die anderen!

so lautet der Titel eines Buchs von Astrid von Friesen, in dem sie sich unter anderem auch genau mit der 'Opfer - Frage' beschäftigt.
Es stimmt, wir kommen an dieser Stelle nur weiter, wenn beide, Frauen und Männer aus ihren 'Gräben' herauskommen und ihre Unterschiedlichkeit als Erweiterung von Möglichkeiten begreifen: in der Beziehung, im Business, in der Familie, in ... .
Aber ' der circulus vitiosus ist hier tatsächlich so schwierig aufzuheben, weil bei beiden Geschlechtern jedes gleichzeitig das Opfer des anderen und seiner selbst ist. Das Komplizierte dieser ganzen Angelegenheit rührt daher, dass jede Seite der Komplize der Gegenseite ist.' (Simone de Beauvoir)
Vor diesem Hintergrund, aber vor allem, weil Arbeit und Geschlecht soziale Konstruktionen sind, würde ich auf die 'Zementierung' der alten Klischees und Rollenzuweisungen (s.o.) verzichten.
Denn es ist die Mächtigkeit dieser Bilder in unseren Köpfen, 'die Männer in die Karriere und Frauen in die Familie zwingt'. So lautete auch der Titel und das Resümee einer Fachtagung an der Wirtschaftsuniversität in Wien.
Handle stets so, dass du die Möglichkeiten deines Gegenübers vergrößerst!
'

ewiegand - 20. Aug, 16:41

Besseres Verständnis für beide Seiten

Danke für Deinen ausführlichen Kommentar. Vieles unterstreiche ich, möchte aber etwas zu den "Klischees" anmerken: Die will ich nämlich auf keinen Fall zementieren. Die Punkte, die ich aufgeführt habe, sind genau die, die oft dazu führen, dass Männer und Frauen im Business Schwierigkeiten haben. Bevor wir uns näher kommen können, müssen wir für meine Begriffe verstehen, warum Männer oder Frauen auf bestimmte Situationen so oder so reagieren. Das kann man sehr gut bei Prof. Gertrud Höhler in dem Buch "Wölfin unter Wölfen" nachlesen. Eine Lektüre, die mir sehr geholfen hat, das Verhalten von Männern nachzuvollziehen. (Bin nämlich oft bei Business-Terminen in Fettnäpfchen getreten, ohne richtig zu wissen warum). Seitdem ich aber begreife, warum sich Männer anders verhalten, habe ich überhaupt keine Probelme mehr. Im Gegenteil: Ich schätze die männlichen Fähigkeiten und mit meinem weiblichen Anteil erzielen wir gute Ergebnisse.
sweet - 21. Aug, 00:11

Wo sind die Querdenkerinnen und Querdenker ?

Finde es sugergut, dass hier das Thema Frauen und Männer in der Wirtschaft mal aufgegriffen wird. Der Emanzengedudele wie "wir fordern eine Quote" geht mir auf die Nerven und ist von gestern. Da plädiert Evita für ein Zusammenrücken der beiden Geschlechter und was passiert? Bedenken, weiter Schuldzuweisungen wieder ein kleiner Kampf in den Kommenataren. MENSCH, echt schade. Dachte, dass sich hier Qurdenkerinnen und Querdenker tummeln, die Veränderungen gut finden und begeistert sind. Wünschte mir positive mutige Kommentare.

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